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Heinrich-Mann-Preis 2025 an Mely Kiyak
Der Heinrich-Mann-Preis 2025 geht an die Essayistin Mely Kiyak.
Aus der Begründung der Jury, der Lena Gorelik, Kathrin Schmidt und Asmus Trautsch angehören: „Mely Kiyak ist durch ihre Texte zu einer wichtigen intellektuellen Stimme der deutschen Gesellschaft geworden. Sie widmet sich der gesellschaftspolitischen Diagnose ebenso wie der künstlerischen Auseinandersetzung, mit äußerst seltenem Sinn für absurd-schöne Komik. Mely Kiyak spielt mit der deutschen Sprache, ihren Tempi, Stilebenen und Ausdrucksdimensionen, während sie genau wahrnimmt und eingehend beschreibt. Ihre für Diskriminierung und Bigotterie sensible Kritik beschreibt und leuchtet aus, rechnet aber nicht auf oder behauptet Überlegenheit. Ambivalenzen werden erkennbar, ohne aufgelöst werden zu müssen. Mely Kiyaks Romane und Kolumnen zeichnen sich durch ein mitfühlendes, zuweilen zärtliches Interesse an anderen Menschen aus, auch an denjenigen, die aus anderen sozioökonomischen und kulturellen Ausgangslagen ihre Orientierung gewinnen.“
Als Verteidigerin einer offenen demokratischen Gesellschaft schreibt sie die Tradition aufklärend-kritischer Essayistik im Sinne Heinrich Manns fort.
Begrüßung: Manos Tsangaris, Präsident der Akademie der Künste
Laudatio: Jan Böhmermann
Lesung: Mehmet Yilmaz
Musik: Nevzat Akpınar und Haydar Kutluer