Video still from Compassion and Inconvenience, 2024; © Vika Kirchenbauer, VG Bild-Kunst

Zurück zur Klassenfrage – Filmkultur und soziale Ungleichheit

Eröffnungskonferenz Woche der Kritik

Die soziale und ökonomische Herkunft bestimmt heute immer noch die gesellschaftlichen Erfolgschancen. In der Politik fehlt die Auseinandersetzung mit der Klassenfrage, während in der Literatur und Kunst die Forderung nach einer Sensibilität für Klassenunterschiede immer lauter wird. Auch das Kino erzählt von den Klassenverhältnissen, doch in der Filmbranche selbst bleiben Diskussionen darüber weitestgehend aus.

In Diskussionen, Vorträgen und Texten positionieren sich im Rahmen der „Woche der Kritik 2025“ lokale und internationale Gäste aus verschiedenen Disziplinen, Nachwuchsautor*innen sowie das Berliner Publikum zu den jüngeren Debatten um soziale Ungleichheit und Klassismus, die zuletzt durch Autor*innen wie Didier Eribon angestoßen wurden.

Der diesjährige Themenschwerpunkt der „Woche der Kritik“ steht im Zentrum von drei Veranstaltungsabenden sowie einer einwöchigen Schreibwerkstatt. Am 12. Februar wird im Rahmen der Auftaktkonferenz in der Akademie der Künste die Klassenfrage aus aktuellen Perspektiven, unter anderem mit Marco Müller (Festivalleiter / Produzent), Jovana Reisinger (Autorin / Regisseurin), Francis Seeck (Vermittler*in / Professor*in / Autor*in), Andreas Kemper (Soziologe), Nuray Demir (Künstlerin / Kuratorin), Heike-Melba Fendel (Autorin / Schauspielagentin) und Katalin Gennburg (Politikerin) diskutiert.

Die „Woche der Kritik“ verfolgt damit das Ziel, das Schweigen zur Klassenfrage in der Filmbranche zu brechen und die langsam wieder aufflammenden Debatten zu Klassenverhältnissen zum größten Filmfestival des Landes zu bringen. In der Diskussion mit Kolleg*innen wird nach blinden Flecken, Klassenscham, Statuspolitik und Möglichkeitsräumen Ausschau gehalten – immer im Verhältnis zum Kino als sozialem Raum, dem das Potenzial innewohnt, Klassengrenzen durch gemeinsame und anonyme Filmerfahrungen zu überwinden.

Der diesjährige Themenschwerpunkt der Woche der Kritik entsteht in Zusammenarbeit mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Am 14. Februar um 19 Uhr folgt ein Filmprogramm im Hackesche Höfe Kino.

Mittwoch, 12.2.

18 Uhr

Pariser Platz

Plenarsaal

Mit Nuray Demir, Heike-Melba Fendel, Katalin Gennburg, Andreas Kemper, Marco Müller, Jovana Reisinger, Francis Seeck

Begrüßung: Peter Badel

In deutscher und englischer Sprache

€ 7,50/5