Literaturen im Exil
Najat Abed Alsamad und Taqi Akhlaqi
Im Rahmen der Reihe „Literaturen im Exil“ begegnen sich die syrisch-drusische Schriftstellerin und Gynäkologin Najat Abed Alsamad und der afghanische Schriftsteller und Journalist Taqi Akhlaqi. Das Gespräch wird von Elisa Primavera-Lévy, Redakteurin der Literatur-Zeitschrift SINN UND FORM, moderiert.
Najat Abed Alsamad lebt seit 2017 in Deutschland. Taqi Akhlaqi gelang es 2021 mit seiner Familie zu emigrieren. Beide schreiben über ihre Erfahrungen des Exils und die zurückgelassenen Herkunftsorte auf völlig unterschiedliche Weise: Taqi Akhlaqis Erinnerungen an seine ersten Autorenresidenz im Heinrich-Böll-Haus, Versteh einer die Deutschen, sind in einem hochgradig ironischen, ja witzigen Ton verfasst, der Gefühle der Zerrissenheit aber nicht ausblendet. In poetischer Sprache und einer etliche Erzählstränge und Personen umfassenden Handlung beschreibt Najat Abed Alsamad in ihrem vielfach ausgezeichneten Roman Kein Wasser stillt ihren Durst die Entbehrungen und Gewalterfahrungen drusischer Frauen.
Ein Abend über die unterschiedlichen Stile und Sprachen des Exils, die Sorge um die in der verlorenen Heimat Zurückgebliebenen und das schwierige Privileg, dem Schrecken, der in den eigenen Werken zur Sprache kommt, entgangen zu sein.