Kunst der Freiheit im kurdischen Exil
Anlässlich ihrer neuen Filminstallation Bad People, Bad News spricht die Künstlerin Cemile Sahin mit dem kurdischen Filmemacher und Mitglied der Rojava Film Commune Ersin Çelik über künstlerische Mittel und Strategien im Exil. Welche politische Bedeutung erhält Kunst inmitten von Zensuren autokratischer Staaten und was kann sie der Propaganda von Diktaturen und ihrer medialen Inszenierung entgegensetzen? Welche Bedeutung erhält sie als Gegenerinnerung und -erzählung für Gemeinschaften, die staatenlos sind und keine Deutungshoheit über ihre Geschichte haben?
Cemile Sahin, kurdische Künstlerin. Sie inszeniert Bilder und Geschichten in multimedialen Videoinstallationen. In ihrer Arbeit mit verschiedensten Medien setzt sie sich kritisch mit der Instrumentalisierung von Medien und der Bedeutung unterschiedlicher Perspektiven für die Geschichtsschreibung auseinander, zudem mit der Frage der Veränderung der Geschichte und ihrer Erzählung durch Konstruktion aus verschiedenen – oder sogar widersprüchlichen – Blickwinkeln. 2019 erhielt sie das Berlin-Stipendium der Akademie der Künste, Berlin.
Ersin Çelik, Schriftsteller, Journalist und Filmemacher aus Malatya, Türkei. Abschluss 2006 in Physikalischen Wissenschaften an der Ondokuz Mayıs Universität in Samsun. Danach begann seine Arbeit als Journalist, die häufig zu Festnahmen und Strafverfolgungen führte. Der Schwerpunkt seiner Arbeit als Filmemacher und Schriftsteller liegt auf Konfliktzonen wie Rojava und Kurdistan. Sein Spielfilmdebut Ji bo azadiyê (Das Ende wird spektakulär sein) feierte 2019 Premiere auf dem Kolkata International Film Festival. Çelik ist Mitglied der Rojava Film Commune.