Flusser Talks „Entwerfen“ – Im Dialog mit Vilém Flusser Im Rahmen der Vilém-Flusser-Ausstellung
Im Rahmen der Ausstellung »Bodenlos – Vilém Flusser und die Künste« laden wir erneut zum offenen Dialog, statt zu einer Reihe von Monologen. Bei den Flusser Talks kommt Vilém Flusser selbst zu Wort: Kurze Videoausschnitte werfen Schlaglichter in das Themenspektrum. Vor allem aber wagen wir das Abenteuer eines echten Gesprächs, eines schöpferischen Engagements im einander Frage und Antwort stehen. Dabei bilden die unterschiedlichen Erkenntnisinteressen der Beteiligten dialogische Fäden, die in der Gesprächsrunde aufgenommen, verantwortet und verknüpft werden: Von der Geste des Entwerfens, über die Frage nach technischen Bedingtheiten medialer Praktiken, zum Horizont bewusst programmierter Bedeutungsentwürfe in die Absurdität der Bodenlosigkeit.
„Wir neigen uns nicht mehr über die Welt, um sie zu entziffern, sondern wir entwerfen im Gegenteil auf die Welt unsere eigene Bedeutung.“
Vilém Flusser, Alle Revolutionen sind technische Revolutionen.
Mit Suzana Alpsancar (u.a. „Das Ding namens Computer. Eine kritische Neulektüre Vilém Flussers und Mark Weisers“), Katerina Krtilova (u.a. „Gesten des Denkes. Vilém Flussers ‚Theorie der Gesten‘ als Medienphilosophie“), Katrin Weiden (u.a. „Gesten des Entwerfens. Imagination, neue Einbildungskraft und Intuition bei Flusser“) und Steffi Winkler (u.a. Mit-Hrsg. „Play it again, Vilém! Medien und Spiel im Anschluß an Vilém Flusser“).
Im Anschluss führen der Kurator Baruch Gottlieb und die Flusser-Experten des Flusser Talks durch die Ausstellung.
Ablauf:
19.00 – 20.30 Uhr Flusser Talks „Entwerfen“ mit Steffi Winkler, Suzana Alpsancar, Katerina Krtilova, Katrin Weiden
Kurze Pause
21 – 22 Uhr Rundgang mit Kurator Baruch Gottlieb und Flusser Experten des Flusser Talks
Teilnehmerinnen:
Suzana Alpsancar, war von 2007 bis 2010 Promotions-Stipendiatin im Graduiertenkolleg „Topologie der Technik“ der TU Darmstadt und forschte 2009 ein Semester an der Galatasaray Üniversitesi in Istanbul. 2010 promovierte sie sich mit einer technikphilosophischen Arbeit zu den Computerkonzepten von Vilém Flusser und Mark Weiser. 2011 bis 2014 war PostDoc-Stipendiatin im Graduiertenkolleg „Topologie der Technik“ der TU Darmstadt, ging im Herbst 2014 für sechs Monate an die Yale University und ist derzeit Projektmitarbeiterin am Seminar für Philosophie der TU Braunschweig im BMBF-Forschungsverbund “Die Sprache der Biofakte.” Derzeit arbeitet sie an einem Projekt zum Technikdeterminismus im Diskurs der Moderne.
Katerina Krtilova ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Koordinatorin des Kompetenzzentrums Medienanthropologie der Bauhaus-Universität Weimar. Nach dem Studium der Medienwissenschaft, Philosophie und Humanities in Prag war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin und Hilfskraft am Institut für elektronische Kultur und Semiotik der Karls-Universität Prag und am Internationalen Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie in Weimar; 2013/2014 Koordinatorin des DFG geförderten Projektes „Positionen und Perspektiven deutscher und tschechischer Medienphilosophie“. 2014 Promotionsabschlussstipendium der Bauhaus-Universität Weimar. Titel der Dissertation: „Sprünge und Gesten des Denkens. Vilém Flussers Medienphilosophie“. Aktuelle Publikationen: „Anderes Erkennen. Zur Greifbarkeit und Undurchdringlichkeit medialer Praktiken“, in: Jörg Sternagel, Dieter Mersch und Lisa Stertz (Hg.), Kraft der Alterität. Ethische und aisthetische Dimensionen des Performativen. (2015); „Medienreflexiv. Zur Genese eines Verfahrens zwischen Martin Heidegger und Vilém Flusser“, in: Internationales Jahrbuch für Medienphilosophie 1/2015.
Dr. des. Katrin Weiden, geb. 1978, Studium der Philosophie, Germanistik und Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft an der Universität zu Köln; Promotionsstudiengang an der Muthesius Kunsthochschule Kiel im Fach Medienwissenschaft; Titel der Dissertation „Öko-Logik des Und. Kreative Verbindungen in der Maschinen- und Apparatetheorie bei Deleuze, Guattari und Flusser“; Lehraufträge und Vertretung der Professur von Prof.in Dr. Petra Maria Meyer im WS 2014/2014 im Fach Medienwissenschaften an der Muthesius Kunsthochschule Kiel.
Steffi Winkler ist Doktorandin und Lehrbeauftragte am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin und Gastforscherin im Vilém Flusser Archiv der Universität der Künste Berlin. Als Elsa-Neumann-Promotionsstipendiatin untersucht sie die Transformations-prozesse von Medien- und Kommunikationsstrukturen und deren Zusammenhang mit Weltprojektion und Selbstentwurf. Sie ist Ko-Initiatorin und -Organisatorin der internationalen Symposiumsreihe zur Medienkultur nach Vilém Flusser (Natal 2012, Berlin 2014) sowie Mitherausgeberin der Tagungsbände ("Vom Begriff zum Bild" 2013, "Play it again, Vilém!" 2015).