Musik für alle

Konzert

Der revolutionäre Aufbruch in den 1960er und -70er Jahren, wie ihn die Ausstellung KUNST FÜR ALLE thematisiert, erfasste auch die Musik jener Zeit. Es entstanden Gruppen und Konzepte, die Musik und Politik neu verknüpften. Ihr Aktionsfeld war die Straße, waren Demonstrationen, Protestveranstaltungen, Festivals; ihr Terrain ein demokratisiertes Kunstverständnis, jenseits des bürgerlichen Konzertsaals, offen für Improvisation, Jazz, Arbeiterlieder, Folklore. Mit zwei Konzertabenden setzt "Musik für alle" einige der damaligen Entwicklungen wieder in Betrieb. Junge Musikerinnen und Musiker – Laien wie Profis – interpretieren sie aus heutiger Sicht.

Am 8. Mai ist das Landesjugendensemble Neue Musik Berlin mit Stücken von Hanns Eisler, dem "Sogenannten Linksradikalen Blasorchester", Francesco Filidei und Louis Andriessen vor Ort, gefolgt vom Berliner Lautsprecherorchester, das Karlheinz Stockhausens "Kurzwellen" realisiert. (zum 8.5.)

Am 9. Mai wartet die Composer-Performer-Formation Splitter Orchester, Nachfolger so bekannter Gruppen wie Globe Unity Orchestra oder Scratch Orchestra, mit einem umfangreichen Porträt-Abend von Solo bis Großformat im gesamten Akademie-Gebäude auf.

Programm
Echtzeitmusik-Abend mit dem Berliner Splitter Orchester
Teil I: Splitter in da House / Orchestrale Installation im ganzen Gebäude
Teil II: Splittergruppen / Das aufgesplitterte Orchester vom Zweier bis zum Elfer
Teil III: Splitter Orchester / Komposition und Improvisation im Großformat


Splitter Orchester
Das Splitter Orchester, 2010 mit 24 MusikerInnen der „Echtzeitmusikszene“ Berlins gegründet, besteht aus Composer-PerformerInnen, die ihre selbst konzipierte Musik mit speziell darauf zugeschnittenen Instrumentarien und Instrumentaltechniken aufführen. Dieses in der Stadt einzigartige Ensemble widmet sich der Gruppenimprovisation und -komposition, in der Einflüsse aus den Bereichen Neue Musik, Elektronik, Experimentalmusik, Noise und Jazz zu einer neuen organischen Einheit verschmelzen. Entscheidend für die Philosophie der Gruppe ist ihre nicht-hierarchische Arbeitsweise. Das Splitter Orchester ist kollektiv organisiert und setzt sich aus autonomen und extrem spezialisierten MusikerInnen/KomponistInnen zusammen, die existierende Hierarchien im Musik-Establishment in Frage stellen. Ihre Musikpraxis umfasst den gesamten Produktionsprozess, von der ersten Skizze bis zur Aufführung. Das Splitter Orchester gilt als beispielhaft dafür, wie sich die Szene zeitgenössischer Musik im internationalen Kontext wandelt und insbesondere in Berlin mit neuen Formen der musikalischen Kommunikation und Präsentation experimentiert.
www.splitter.berlin

Mitglieder des Splitter Orchesters

Liz Allbee - Trompete
Boris Baltschun - Computer, Elektronik
Burkhard Beins - Perkussion
Anthea Caddy - Violoncello
Anat Cohavi - Klarinette, Saxophon
Werner Dafeldecker - Kontrabass, Elektronik
Mario de Vega - Elektronik, Objekte
Axel Dörner - Trompete
Kai Fagaschinski - Klarinette
Robin Hayward - Tuba
Steve Heather - Perkussion, Vibraphon
Chris Heenan - Kontrabassklarinette
Hilary Jeffery - Posaune
Matthias Müller - Posaune
Andrea Neuman - Inside Piano, Mischpult
Morten J. Olsen - Perkussion
Simon J. Phillips - Klavier
Ignaz Schick - Turntable, Objekte
Michael Thieke - Klarinette 
Sabine Vogel - Flöten, Elektronik
Biliana Voutchkova - Violine
Marta Zapparoli - Tapes, Elektronik


mehr Informationen
im Programmheft (pdf zum Download)

In Zusammenarbeit mit Landesmusikrat Berlin und klangzeitort, Institut für Neue Musik der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ und Universität der Künste Berlin.
Im Rahmen der Ausstellung KUNST FÜR ALLE. Multiples, Grafiken, Aktionen aus der Sammlung Staeck

Samstag, 9.5.2015

18 Uhr

Hanseatenweg

Echtzeitmusik-Abend mit dem Berliner Splitter Orchester

Eintritt frei

Kartenreservierung

Tel.: (030) 200 57-2000
E-Mail: ticket@adk.de