Arno Geiger
„Selbstporträt mit Flusspferd“
Nicht erst in seinem bewegenden Buch über die Alzheimer-Erkrankung seines Vaters hat Arno Geiger gezeigt, mit welchem Einfühlungsvermögen er ausgestattet ist. Auch die Figuren seines neuen Romans „Selbstporträt mit Flusspferd“ profitieren von dieser Kraft. Julian, Judith, Aiko und Tibor sind zwischen zwanzig und dreißig, es geht um die Geschichte einer Trennung, einer Liebe, einer Freundschaft und eines Flusspferdes, das von der Liebe nichts versteht. In seinem ganz persönlichen, unverwechselbaren Ton erzählt Arno Geiger von der Schwierigkeit des Erwachsenwerdens in einer unverständlichen Welt, von der Suche nach einem eigenen Platz. Und er nutzt dabei die Distanz der Perspektive des Älteren, um seinen Figuren besonders nahezukommen – ein in der Literatur fast vergessener Kunstgriff.
Einführung und Gespräch Meike Feßmann