Kulturelle Dialoge: Walter Zimmermann und Peter Waterhouse Übersetzbarkeit

Peter Waterhouse ist ein sehr feinsinniger Übersetzer und scheut nicht vor den kompliziertesten Aufgaben zurück, wie z.B. seine kongenialen Entsprechungen für die reich schattierte Idiomatik Andrea Zanzottos aus dem Italienischen zeigen.

Ausgehend von Walter Benjamins Essay "Die Aufgabe des Übersetzers" wird er die verschiedenen Herangehensweisen an das Übersetzen erörtern. Im komplementären Kontrast dazu erläutert der Komponist Walter Zimmermann seine "Übersetzungen" dichterischer und bildnerischer "Embleme" in musikalische Strukturen. Im Dialog versuchen beide, die verschiedenen Disziplinen mit ihren ganz unterschiedlichen Anforderungen an Dichter und Komponist transparent zu machen.

Zwei Kompositionen von Walter Zimmermann begleiten das von Cornelia Jentzsch moderierte Gespräch: "Taula/NovoBen" für Viola und Gesang (2003) nach Gedichten von Biagio Marin, übersetzt von Peter Waterhouse, und "Distentio" für Streichtrio (1992) nach Augustinus. Beide Stücke werden vom trio recherche interpretiert, für das sie auch komponiert sind.
trio recherche: Melise Mellinger (Violine), Barbara Maurer (Viola), Åsa Åkerberg (Violoncello)

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Wissenschaft und Kunst haben in den modernen Gesellschaften eigene, meist in sich geschlossene Kommunikationsweisen entwickelt. Jede Sparte spricht „ihre“ Sprache, und ein Austausch über die Fächergrenzen hinweg wird selten gepflegt. Doch für die Lebenspraxis werden beide Erfahrungszugänge zunehmend bedeutsam. Fragen der Intuition und Kreativität erlangen angesichts der komplexen Weltzusammenhänge einen neuen Stellenwert. Die Reihe „Kulturelle Dialoge“ versucht einen Brückenschlag. Seit 2004 führt sie Komponisten, Geistes- bzw. Naturwissenschaftler und Künstler anderer Sparten in einem öffentlichen Dialog zusammen.