21.1.2016, 13 Uhr
Ein Schlüssel zur Schatzkammer: Die Archivdatenbank der Akademie ist online
„Wissenstanker“ oder „Schatzhaus und Wunderkammer“ – das Archiv der Akademie der Künste ist alles in einem. Mit seinen umfangreichen Beständen zu Kunst und Kultur der Moderne zählt das Archiv zu den bedeutendsten interdisziplinären Sammlungen im deutschen Sprachraum. Seit kurzem sind all diese Schätze online recherchierbar.
Unter https://archiv.adk.de lassen sich detaillierte Informationen zu 1.020.000 Archivalien und 462.000 analogen wie digitalen Objekten abrufen. Zu den Beständen gehören neben der Kunstsammlung und dem vom Historischen Archiv betreuten „Gedächtnis“ der Akademie zurzeit 1.130 Vor- und Nachlässe von Künstlerinnen und Künstlern, die Archive von 45 Institutionen und Verbänden sowie 70 thematische Sammlungen. Neben Basisinformationen zu allen Beständen (Inhalt, Umfang, Benutzbarkeit, Literatur) werden die bereits bearbeiteten Archivalien detailliert beschrieben.
Hier lässt sich ermitteln, ob der Text vom Mackie-Messer-Song im Original vorliegt, mit wem Heinrich Mann korrespondierte, was Friedrich Hollaender komponierte und in welchen Rollen Elisabeth Bergner und Paul Wegener brillierten. Die Architekturmodelle und -zeichnungen von Bruno Taut und Hans Scharoun sind genauso erschlossen wie die Skizzenbücher von George Grosz oder Alfred Hirschmeiers Szenografien zum Film „Solo Sunny“. Vor allem aber lassen sich die vielfältigen Beziehungen der Künstler untereinander aufspüren. Eine einfache Datenbanksuche dokumentiert das spartenübergreifende Geflecht von persönlichen und Arbeitsbeziehungen, das Kennzeichen der Moderne war.
Eine Besonderheit bieten die Akten der Preußischen Akademie der Künste. Trotz Kriegsverlusten ist die Geschichte der drittältesten europäischen Akademie gut dokumentiert. Über 2.000 Aktenbände werden in der Datenbank nicht nur ausführlich verzeichnet, sie sind auch digitalisiert verfügbar. Auf Knopfdruck können sie von jedem online gelesen und heruntergeladen werden. Die Akten sind nicht nur eine herausragende Quelle zur deutschen und Berliner Kunst- und Kulturgeschichte, sie sind auch ein hervorragendes Hilfsmittel für biographische Recherchen. Hier lassen sich Spuren von Daniel Chodowiecki, Karl Friedrich Schinkel und Max Liebermann genauso nachvollziehen wie die von Ricarda Huch, Renée Sintenis und Käthe Kollwitz. Ideale Forschungsbedingungen, die nun auch online genutzt werden können.
Foto: Personalnachrichten von Käthe Kollwitz, 1919 (Akademie der Künste, Berlin, Preußische Akademie der Künste, Nr. Pers. BK 296)
© Akademie der Künste
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