Musik
Die Sektion Musik ist eine Gründung aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und kann auf eine Reihe berühmter Mitglieder zurückblicken. Komponisten wie Richard Wagner, Ferruccio Busoni, Arnold Schönberg oder Igor Strawinsky gehörten ihr an. Sie leiteten zum Teil Meisterklassen, in denen das neue kompositorische Denken einen Ort hatte.
Die Programmarbeit heute sucht auf aktuelle künstlerische und gesellschaftliche Fragestellungen zu reagieren. Ihre Projekte setzen sich mit der explosiven technologischen Entwicklung auseinander. Sie sind zumeist thematisch gefasst, an kompositorischen Handschriften oder Aspekten orientiert und greifen in den letzten Jahren vielfach interdisziplinäre Perspektiven auf.
Direktorinnen
Direktorin der Sektion Musik ist seit November 2021 Carola Bauckholt und Stellvertretende Direktorin ist Iris ter Schiphorst.
Die Direktoren der letzten Jahre waren Manos Tsangaris (2012-2021), Erhard Grosskopf (2008-2012), Udo Zimmermann (2003-2008), Frank Michael Beyer (1986-2003); Stellvertretende Direktoren waren Samir Odeh-Tamimi (2018-2021), Enno Poppe (2012-2018), Manfred Trojahn (2008-2012), Erhard Grosskopf (2003-2008), Georg Katzer (1994-2003).
Arbeit mit jungen Künstlern und Kulturelle Vermittlung
Zu den spannendsten Aufgaben der Akademie gehört die Förderung junger Künstler. Sie wurde mit ihrer Neugründung 1993 im Rahmen eines Stipendiatenprogramms ermöglicht, nachdem das Erbe der einstigen Meisterklassen von der Akademie der Künste der DDR fortgeführt worden war. Einen prominenten Platz nahm junge Kunst und Kultur gleich im Folgejahr in dem zweimonatigen, von der damaligen Abteilung Musik ausgerichteten interdisziplinären Festival „X 94“ ein. Gegenwärtig wird das Stipendiatenprogramm vom Bereich der Jungen Akademie betreut. Für die Auswahl ihrer Stipendiaten beruft die Sektion Musik eine jährlich wechselnde Mitglieder-Jury. Von der erfolgreichen Arbeit vieler ehemaliger, inzwischen international aufgeführter Stipendiaten konnte man sich in den Konzerten von „Alles und nyx. New Contemporary Sound“ (2012) überzeugen.
Als ein Teil des Musikvermittlungsprogramms Netzwerk Neue Musik, einem Förderprojekt der Kulturstiftung des Bundes, betrieb die Sektion von 2008 bis 2011 mit großem Engagement verschiedene Projekte im Rahmen von „ohrenstrand.net“. Sie waren für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, zumeist ohne musikalische Vorbildung, im Land Brandenburg gedacht und mit dortigen Partnern konzipiert worden. In längeren Arbeitsphasen entwickelten professionelle Musiker und Komponisten bühnenreife Aufführungen mit ihnen. Die intensive Zuwendung erzeugte begeisterte Reaktionen, wie beispielhaft beim Abschlussprojekt „blechenwind. Das Lied vom elektrischen Wind“ in Cottbus zu erleben war (2011).
Preise
Die Sektion Musik vergibt im Turnus der Sektionen den Großen Kunstpreis Berlin sowie den Kunstpreis Berlin. Sie wählt die Preisträger für den 1988 von Aribert Reimann gestifteten Busoni-Kompositionspreis zur Förderung des kompositorischen Nachwuchses.