27.1.2025, 12 Uhr

Großer Kunstpreis Berlin 2025 an Gilles Clément

Akademie der Künste vergibt Kunstpreis Berlin – Jubiläumsstiftung 1848/1948 am 18. März 2025

Gilles Clément

Dem Turnus der sechs Sektionen der Akademie der Künste folgend wird der mit 15.000 Euro dotierte Große Kunstpreis Berlin in diesem Jahr in der Sparte der Baukunst verliehen und geht an den französischen Garten- und Landschaftsarchitekten Gilles Clément. Der Preis wird am Dienstag, den 18. März 2025 in der Akademie der Künste, Pariser Platz, verliehen.

Der Jury zufolge, der Kees Christiaanse, Dorte Mandrup und Jörn Walter angehören, gilt Gilles Clément als einer der einflussreichsten zeitgenössischen Landschaftsdenker und -architekten, der sich selbst gern als Gärtner bezeichnet. Schon früh wandte er sich gegen die Idee, die Natur beherrschen oder kontrollieren zu wollen; stattdessen begreift er seine Rolle darin, Gärten in Partnerschaft mit den natürlichen Prozessen zu gestalten. Was Clément auszeichnet, ist sein unverwechselbarer Arbeitsansatz an der Schnittstelle von Philosophie, Ökologie, Kunst, Gartenbau und Landschaftsarchitektur sowie seine tiefe Bewunderung und Demut gegenüber der Kraft der Natur. „In einer Welt, die mit dem Klimawandel, dem Verlust der biologischen Vielfalt und der Umweltzerstörung zu kämpfen hat, ist Cléments Arbeit ein Leuchtfeuer der Hoffnung und ein Aufruf zum Handeln“, so die Jury.

Gilles Clément, 1943 in Argenton-sur-Creuse geboren, entwirft und gestaltet seit 1972 Parks, Gärten, öffentliche und private Räume. Er ist Autor zahlreicher Schriften. Er unterrichtet, leitet Workshops und gibt weltweit Seminare. Zu seinen bekanntesten Parks zählen u. a. der Park Henri Matisse, Lille; die ehemalige U-Boot-Basis, Saint Nazaire; der Museumsgarten Quai Branly und der Garten de l’ Arche La Défense, beide in Paris.

Neben dem Großen Kunstpreis Berlin werden am 18. März die sechs Kunstpreise Berlin in Höhe von jeweils 5.000 Euro verliehen. Die Preise erhalten der in Jerusalem geborene Künstler Assaf Gruber (Bildende Kunst), der Stadtarchitekt der westukrainischen Stadt Lwiw Anton Kolomeytsev (Baukunst), die kanadische Komponistin Cassandra Miller (Musik), die österreichische Autorin und Künstlerin Brigitta Falkner (Literatur), Göksu Kunak, in Ankara geborene Künstler*in, Forscher*in, Autor*in (Darstellende Kunst) sowie der italienische Filmregisseur Pietro Marcello (Film- und Medienkunst).

Der Kunstpreis Berlin – Jubiläumsstiftung 1848/1948 wurde 1948 in Erinnerung an die März-Revolution von 1848 vom Berliner Senat gestiftet. Seit 1971 wird er von der Akademie der Künste im Auftrag des Landes verliehen. Die Auszeichnung von Künstler*innen soll die besondere Bedeutung der Künste für eine freiheitliche Gesellschaft hervorheben.

Mit dem Großen Kunstpreis ausgezeichnet wurden in den letzten Jahren Simone Fattal (2024), Joachim Trier (2023), Richard Peduzzi (2022), Annett Gröschner (2021) und Younghi Pagh-Paan (2020).